Wenn ich mein Jahr 2016 in einem Wort beschreiben müsste, wäre es definitiv „Geil“! In diesem Jahr sind so viele geniale Dinge passiert, die die wenigen schlechten Dinge einfach ausgelöscht haben. Sportlich gesehen ist dieses Jahr extrem viel weitergegangen. So viel, dass ich mir es oft gar nicht erklären konnte, wo ich diese Leistungen hervorgeholt habe. Das Beste, was ich je machen konnte, war es meinen Trainer zu wechseln und von Lauftraining mit selbst eingestreuten Rad- und Schwimmeinheiten auf Triathlontraining zu gehen. Das habe ich mit Markus Ressler im Dezember begonnen und konnte schon bei den drei Eisbärläufen erkennen, dass ich mich in kürzester Zeit gesteigert hatte und das, obwohl der Trainingsplan von zuvor 5-6 Laufeinheiten die Woche, nur mehr 2-3 Laufeinheiten beinhaltete. Am meisten geflashed wurde ich dann bei „Laufen hilft“, als ich die 10km ohne Erwartungen in 44:17 gelaufen bin – 2 Minuten schneller als meinen besten 10er. Darauf folgte unser spontanes Trainingslager zu dritt mit meinem Freund und Jakub auf Mallorca. 6 Tage mit unzähligen Rad- und Laufkilometer, die mir im Nachhinein gesehen extrem viel gebracht haben.
Dann kam auch schon der Vienna City Marathon mit dem ich noch eine Rechnung vom Vorjahr offen hatte. Die Erwartungen waren nicht sehr groß, da die Bedingungen nicht gerade gut waren. Zwar war es kühl, aber der Wind war wirklich nicht ohne – beim Start hat es mich sogar richtig versetzt. Aus dem Grund bin ich einfach gelaufen, weil ich wusste, dass bei den Bedingungen keine Bestzeit drin war. Als ich dann auf von der Mariahilfer Straße auf den Ring bog, dachte ich mir nur „Was? Schon vorbei? Ich möchte weiterlaufen“ und konnte meinen Augen nicht trauen als ich mit 1:39:28 ins Ziel kam. Über 3 Minuten schneller als bei meiner letzten Bestzeit. Dann stand gleich eine Woche danach mein erster Duathlon gegen den Rat meines Trainers an. Es war der erste sehr warme Tag im Jahr und schon beim Einlaufen schwitzte ich wie eine Wahnsinnige. Der erste Laufpart war schon eine Katastrophe, das Radeln hingegen echt super und der zweite Laufsplit noch viel schlimmer, aber ich wurde 2.in meiner Klasse mit einem sehr zufriedenstellenden Radpart. Denn ich war zuvor noch nie mehr als 25km im Wettkampf geradelt. So wusste ich, dass ich bereit für die erste olympische Distanz war. Zuvor standen noch ein paar Sprinttriathlons an – Traun (17 Grad Wassertemperatur, 10 Grad Außentemperatur mit Hagel und extremen Wind – hier qualifizierte ich mich für die Age Group Europameisterschaf in Düsseldorf), Tulln (Neoverbot bei 18 Grad Wassertemperatur) und Neufeld (Neo erlaubt bei 22 Grad Wassertemperatur). In der Zwischenzeit versuchte ich auch das eine oder andere Mal an der magischen 20 Minuten Marke auf 5km zu kratzen, doch leider reichte meine Tempohärte zu der Zeit nicht, weil wir uns doch auf die olympische Distanz konzentrierten.

Dann war es auch schon so weit und die olympische Distanz stand beim Steeltownman an. Ich war wirklich mehr als nervös, weil ich extreme Angst vorm Schwimmen hatte. Noch vor einem Jahr konnte ich nicht mal eine Sprintdistanz durchkraulen. Auch hier waren die Bedingungen nicht gerade vielversprechend, denn ein Gewitter war im Anmarsch und dadurch kam ein Sturm auf und ein ziemlicher Wellengang. Aus dem Grund verschluckte ich mich nach der ersten Runde und kriegte mich nicht mein ein vor lauter Husten. Die Schwimmzeit war auch sehr enttäuschend, aber umso besser war das Radeln und das Laufen inklusive Schwanenattacke :D Das Jahr wurde immer besser, die Stockerlplätze immer mehr und die Zeiten immer besser. Beim Marchfeld Triathlon wurde ich sogar insgesamt 3. Frau und beim Planksee Triathlon sogar insgesamt 2. Frau und das einen Tag, nach dem ich meine 2. Olympische Distanz am Faaker See absolviert hatte. Dort war ich auch um ganze 9 Minuten beim Schwimmen schneller (Neo erlaubt und gute Position), das Radeln war extrem lustig und das Laufen machte wirklich Spaß. Hier qualifizierte ich mich für die Age Group Europameisterschaft in Kitzbühel. Darauf folgten noch Stockerlplätze in Podersdorf und Jesolo (erstes Schwimmen mit Verirren im Meer). Beim Wachau Marathon legte ich plötzlich eine 1:37er Zeit beim Halbmarathon hin. Was ich 2016 auf jeden Fall oft geschafft hatte, war es mich selbst zu überraschen. Denn ich traute mir noch Anfang der Saison keinen einzigen Stockerlplatz zu, schon gar keinen overall.


Das Beste an dem Jahr waren aber auch die vielen Bekanntschaften und Freundschaften, die ich dieses Jahr geschlossen habe und die vielen Leute, die ich kennenlernen durfte. Ich bin wirklich über jede einzelne so dankbar, weil ich so viel Spaß und so viel erlebt habe. Dafür möchte ich vor allem meinem Team Wechselzone danken, die immer an mich glauben und mir so viel Kraft geben und mich in jeder Situation unterstützen. Unser Team umfasst inzwischen 12 Teammitglieder und seit September haben wir auch unseren eigenen Trisuits. 2017 folgt auch ein gemeinsames Trainingslager und gemeinsame Starts bei Triathlons.

Uuuund was ich auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte.. ICH WAR 2016 NIE VERLETZT..kein Schienbeinkantensyndrom, keine Muskelverhärtungen, kein beleidigten Sprunggelenke..nichts. Das war das schönste Geschenk, das ich dieses Jahr erhalten konnte. Ich dachte bisher, dass es gar nicht möglich ist, Sport zu machen, ohne verletzt zu sein. Aber durch die drei verschiedenen Sportarten kommt so viel Abwechslung in den Trainingsplan, sodass keine Überbelastungen entstehen. Außerdem habe ich mich im kraulen richtig gemausert durch die zum Teil für mich sehr harten Trainingspläne. Anfang des Jahres waren 500m richtig hart, heute ist es egal, wie weit; ich würde sogar behaupten von der Distanz her würde alles gehen. Die Schnellste bin ich zwar nicht, aber daran arbeiten wir gerade  Mit dem Köln und dem Lanzarote Marathon habe ich auch zwei Halbmarathons im Ausland gemacht – zwar möchte ich an beide nicht mehr allzu oft denken, aber ich bin froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Bei ersterem wurde ich in der Nacht davor krank und bin mit Husten gestartet, danach lag ich 5 Tage mit Fieber im Bett. Und in Lanzarote hat mich die Hitze und 40kmh Frontalwind mit kupierter Strecke komplett fertig gemacht. Noch nie musste ich so mit mir selbst hadern, weiter zu machen. Es war ein Kampf gegen mich selbst und gegen einen Sonnenstich, denn mir wurde von Kilometer zu Kilometer schlechter. Aber ich habe aus beiden Erfahrungen gelernt und bin daran gewachsen.

Heute bin ich ein letztes Mal dieses Jahr bei einem Lauf gestartet – beim Klagenfurter Silvesterlauf auf die 5km. Der Start stand letzte Woche noch an der Kippe, weil ich wegen einem Messerschnitt an der Hand genäht wurde. Dadurch, dass die Wunder aber gut geheilt ist, habe ich das Go für Laufen und einhändiges Radeln bekommen. So startete ich heute bei -8Grad. Es fiel mir schon auf den ersten Metern extrem schwer zu atmen und ich merkte, wie ich von Kilometer zu Kilometer immer weniger Luft bekam. Das sieht man leider auch in der Zeit, die leider etwas enttäuschend ist (21:20). Noch dazu wurde ich direkt auf der Ziellinie überholt und wurde somit leider mit einer Sekunde Abstand 4. Frau insgesamt, worüber ich mich extrem ärgerte, weil ich beim Zielsprint noch viel mehr rausholen hätte können. Aber auch daraus habe ich gelernt und das wird mir mit Sicherheit nie mehr passieren. Ein 2. Platz in der Klasse hat zwar noch rausgeschaut, aber ärgern tu ich mich immer noch. Ich bin schon mega gespannt auf 2017, da ich im neuen Jahr Teil des „Team Zoot Tri Europe“ sein darf und gemeinsam mit vielen anderen „Zootern“ bei Wettkämpfen starten darf. Auch werde ich im "Team Airofin" dabei sein und viele neue Triathleten aus der ganzen Welt kennen lernen. Auch auf die beiden Europameisterschaften in Düsseldorf und Kitzbühel bin ich mega gespannt und hoffe, dass ich dort meine bisherigen Leistungen steigern kann. Eventuell möchte ich auch endlich meinen ersten Marathon im Herbst laufen, aber das werde ich noch im Laufe der ersten Monate entscheiden. 2017 kann kommen, ich bin bereit!!!