WIR LAUFEN FÜR ALLE, DIE NICHT LAUFEN KÖNNEN!

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Am 3. Mai 2015 war es soweit, der 2. Wings for Life Run fand auf der ganzen Welt an insgesamt 35 Locations statt. Der Wings for Life ist ein globaler Lauf- und Rollstuhlbewerb, bei dem die Ziellinie die Teilnehmer durch die sogenannten Catcher Cars einholt, bis der letzte Läufer auf der ganzen Welt überholt wird – erst dann ist das Rennen beendet. Die gesamten Einnahmen werden für Forschungsprojekte für die Heilung von Rückenmarksverletzungen gespendet.

Für mich war es dieses Jahr das erste Mal, dass ich bei diesem Event mitlaufen durfte. Mein Freund, ein Freund und ich starteten für das Projekt „Jede Dose zählt“ und ich wollte natürlich so weit kommen, wie es nur ging. Ich muss zugeben, dass ich mich eigentlich relativ wenig auf dieses Event freute, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es Spaß machte, von einer Ziellinie „eingeholt“ zu werden. Aber es war für einen guten Zweck, weswegen ich mich nicht beeinflussen lassen wollte.
Der Lauf begann in St.Pölten um 13:00, jedoch standen wir bei der Abfahrt von der Autobahn bis zum Eventgelände 1,5 Stunden im Stau. Zum Glück sind wir früh genug von daheim weggefahren, sonst hätte es wirklich einen Grund zur Nervosität gegeben.

Beim Start wollte ich es zumindest versuchen einen Halbmarathon unter 1:45 zu laufen, weil ich schon seit letztem Jahr knapp daran vorbeigeschlittert bin – mal wegen einer Verletzung, dann wieder wegen einer Verkühlung und zuletzt wegen akutem Eisenmangel. Meine Kollegen beschlossen mit mir mitzulaufen, damit ich mein heimliches Ziel auch schaffte. Gesagt – getan. Wir liefen und liefen und die Km flogen nur so an uns vorbei. Unterwegs trafen wir auf Marcel Hirscher, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer, die mit Freude dabei waren und sich auch noch mit uns ablichten ließen (dank Gopro). 
Noch nie bin ich mit einer Gruppe bei einem Laufwettbewerb gemeinsam gelaufen – aber es machte so viel Spaß. Beim KM 13 merkte ich, dass ich das Tempo von knapp unter 5:00/km nicht mehr lange halten konnte, aber ich biss meine Zähne zusammen und hörte zu, was die anderen zu redeten. Und schon waren wieder die nächsten 3 KM vorbei und wir waren bei KM 16. Nur mehr 5 KM musste ich durchhalten und noch lagen wir sehr gut in der Zeit. Ich meinte dauernd, dass ich nach den 21,1km stehen bleiben werde und auf die Catcher Cars warten würde, weil ich, wenn ich endlich mein Ziel erreicht hätte, mich einfach nur freuen will und dabei stehen will ;) Ich kämpfte und kämpfte..meine Crew ermutigte mich, dass ich es schaffen werde, jedoch merkte ich auch bei ihnen, dass sie auch schon zu kämpfen begannen – bis auf meinem Freund, der lächelnd umher sprang um uns zu fotografieren und zu filmen. Nachdem ich sah, dass wir den 20.km in 5:30/km gelaufen waren, bekam ich einen leichten Schock und begann nochmal alle Kräfte aus mir rauszulocken, damit nicht alles „umsonst“ war. Ich lief und lief und lief und verfehlte somit sogar den KM21….wie eine Blöde lief ich um mein Leben, bis meine GPS Uhr schon mehr als die 21,1km anzeigte. ICH HATTE ES GESCHAFFT!!!! ENDLICH!!!! Ich blieb stehen und alle Läufer rund um mich herum sahen mich blöd an wie ich jubelte. Verständlich, ich würde glaube ich genauso blöd schauen, wenn einer mitten im Lauf stehen bleibt und zu jubeln beginnt. Mein Freund ermutigte mich zumindest ein wenig weiterzutraben, um vielleicht noch den einen oder anderen KM zu schaffen, bevor die Catcher Cars kamen. Ich redete mir ein, dass Auslaufen sehr wichtig wäre, weswegen ich mit ihm mitlief. Nach weiteren 2KM kam der Pacemaker mit dem Schild 25km – das heißt, wenn man seine Geschwindigkeit läuft, holen einem die Catcher Cars bei KM 25 ein. Wir schlossen ihm uns an und liefen mit. Als man schon die Autos hörte, merkte man dass die Leute immer schneller wurden und vor allem immer mehr von hinten kamen. Jetzt war mein Ehrgeiz gepackt. Bis zum 25.KM wollte ich noch unbedingt kommen. Die Autos hörte man immer lauter, das 25KM Schild kam immer näher. Ich nahm nochmal alle Kräfte zusammen und lief gen Schild. Anscheinend hatten viele andere das gleiche Ziel, weil alle blieben beim Schild abrupt stehen,obwohl die Catcher Cars noch nicht mal da waren. Ich zwängte mich durch die Masse und lief bis ich eingeholte wurde: 25,07km – und mehr als zufrieden. Mein Freund matchte sich noch mit den Autos und lief fast noch einen ganzen KM ihre Geschwindigkeit, die zu der Zeit ca 3:00/km betrug – der IRRE ;)
Der Rest von uns ging wieder zurück zur letzten Labestation, stärkte sich und holte sich Decken. Der Bus kam auch bald und so fuhren wir zufrieden wieder zum Gelände zurück.

Ich muss schon sagen, dass sich sehr viele Events vom Wings for Life einiges abschauen können. Die Organisation ist einfach nur TOP, die Stimmung gewaltig und egal, wen man fragt, jeder ist mehr als begeistert von dem Bewerb. Und das Beste daran ist: Man tut auch noch etwas Gutes!!! Ich weiß auf jeden Fall, was ich nächstes Jahr um die Zeit machen werde, nämlich laufen. Wo auf der Welt es sein wird, weiß ich zwar noch nicht, aber ich bin auf jeden Fall wieder dabei :)



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