Wechselzone testet: TomTom Multi-Sport Cardio

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Passform

Schon sehr gespannt war ich auf die Passform der TomTom Multi-Sport beim Auspacken, weil mir bisher sehr viele Uhren, wegen meines sehr dünnen Handgelenks nicht passten oder zu klobig wirkten. Nach Anlegen der Uhr war ich gleich erstaunt - sie passte. Weniger Löcher dürfte sie nicht haben, aber es geht sich bei mir bei den vorletzten Löchern gut aus.

Funktionen

Die Uhr wirkt mit dem einzelnen Vier-Wege-Steuerknopf sehr minimalistisch und ist nach dem ersten Ausprobieren auch sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Um die Sportart auszuwählen genügt es, einmal nach rechts zu drücken. Zur Auswahl gibt es
  • Laufen
  • Rad
  • Schwimmen
  • Laufband
  • Freestyle
  • Stoppuhr

Nach Starten einer Sportart sind 3 verschiedene Ansichten zu sehen. Die oberen zwei sind während einer Einheit nicht verstellbar, der mittlere Wert kann aber währenddessen umgestellt werden. Die "fixen" Ansichten sind aber vor jeder Einheit veränderbar. Zur Auswahl stehen "Uhr, Dauer, Distanz, Tempo, durchschnittliches Tempo, Geschwindigkeit, durchschnittliche Geschwindigkeit, Kalorien, Puls und Pulsbereich". Dieselbe Auswahl gilt auch für die Sportarten"Laufband" und "Freestyle".

Wenn man die Sportart Rad auswählt, kann man bei den Ansichten zwischen "Uhr, Dauer, Distanz, Tempo, durchschnittliches Tempo, Geschwindigkeit, durchschnittliche Geschwindigkeit, Kadenz,
Kalorien, Puls und Pulsbereich" wählen. Die Kadenz (Umdrehungen in der Minute) funktioniert aber nur, wenn man sich zusätzlich den Kadenz Sensor, der mittels Bluetooth funktioniert, zulegt.

Bei der Sportart Schwimmen kann man zwischen "Uhr, Dauer, Distanz, durchschnittliche Geschwindigkeit, Bahnen, Swolf, Züge und Kalorien" auswählen.

Bei Stoppuhr kann man, wie der Name schon sagt, ausschließlich die Zeit stoppen.

Messung vom Handgelenk

Das neuartige an der TomTom Cardio ist ja das Messen des Pulses direkt vom Handgelenk, das natürlich sehr praktisch ist, weil dadurch der nervige Brustgurt wegfällt. Aber funktioniert das wirklich so gut, wie behauptet?
Natürlich habe ich mir gleich meine Polar inklusive Brustgurt angelegt und verglichen. Und überraschenderweise ist der Puls bis auf eine Abweichung von 2-3 Schlägen komplett gleich. Bei der Auswertung zeigen aber beide Uhren fast immer denselben Durchschnittspuls an.
Wenn es draußen aber mal kälter ist und man nicht gerne mit Handschuhen läuft, wird es mit der Messung etwas problematisch. Die Uhr misst ja die pulsierenden Schläge des Blutes - friert jedoch die Hand ein, kommt es zu Fehlmessungen, da ja das Blut nicht mehr richtig zirkuliert. Aus dem Grund: Immer schön Handschuhe anziehen ;)
Wichtig ist, dass die Uhr immer schön fest hinter dem Handgelenksknöchel sitzt, nur so wird eine richtige Messung garantiert. Das ist vielleicht am Anfang etwas irritierend, jedoch gewöhnt man sich sehr schnell daran.

GPS-Signal

Die Uhr verspricht einen schnellen GPS-Fix, was ich zuerst nicht glauben wollte, weil ich in Wien mit beinahe allen bisher getesteten Uhren Probleme hatte. Ich wurde aber gleich beim ersten Mal positiv überrascht, weil die Uhr schon nach ca 15 Sekunden das GPS gefunden hatte. Bei meinen Tests hatte die Uhr sogar oft schon nach einer Sekunde das GPS gefunden. Das ist vor allem im Winter sehr angenehm, wenn man nicht ewig draußen warten muss und dabei friert.


Schwimmen

Beim Schwimmen wird der Puls leider nicht gemessen, weil man die Uhr nicht so fest schnallen kann, dass kein Wasser durchkommt. Das Wasser würde die Messung irritieren.
Vor der Einheit stellt man die Bahnlänge ein, damit die korrekten Bahnen gezählt werden können. Jedoch funktioniert das Zählen leider nur in der Theorie. Bei 10x schwimmen hatte ich kein einziges Mal die korrekte Anzahl, meist sogar 5-7 Längen zu viel. Diese Funktion finde ich aber sowieso nicht unbedingt notwendig, weil ich durch mein vorgegebenes Training sowieso immer weiß, wie viele Längen ich geschwommen bin.


Was leider auch nicht funktioniert, ist das Drücken von Runden, um z.B. die Dauer einer Länge zwischendurch zu testen.
Da ich aber beim Schwimmen sowieso nicht gerne Uhren trage, macht mir das eigentlich gar nichts aus.

Radfahren

Bei der TomTom Mutlt-Sport Cardio ist auch eine Fahrradhalterung beigelegt. Um sie aufs Rad zu bekommen, muss man nur das Herzstück der Uhr aus dem Band herauslösen und in die Fahrradhalterung einsetzen, welche mittels Gummiband um den Lenker aufgesetzt werden kann. Wenn man aber die Fahrradhalterung benutzt, kann man keinen Puls messen, außer man legt sich noch einen Brustgurt zu oder belässt die Uhr auf der Hand.


Nach dem Einschalten sucht die Uhr nach GPS und falls ein Kadenzsensor verwendet wird, auch nach diesem. Wenn beides gefunden wurde, kann die Einheit gestartet werden.
Die aktuelle Geschwindigkeit, die Kadenz und die zurückgelegten Kilometer funktionieren ganz genau. Als Referenz hatte ich bei meinen Tests die Polar V800. Beide zeigten haargenau dasselbe an.
Wenn man gerne Rad fährt, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich den Kadenzsensor zuzulegen, weil man dadurch auch sieht, wie effizient man fährt. Vor allem bei Läufern sollte die Umdrehungszahl ja eher höher sein, was man nur mit dem Sensor kontrollieren kann.

Laufen

Was mir bei der TomTom sofort positiv auffiel, war die aktuelle Pace, die zu 99% stimmt. Ich habe schon einige Uhren getestet, jedoch hatte dies bei keiner einzigen funktioniert. Obwohl ich durchgehend die gleiche Geschwindigkeit lief, zeigten die Uhren verschiedene Paces an - bei der TomTom funktioniert dies aber perfekt.


Ansonsten kann man noch nach voreingestellten Pulsbereichen laufen, die zum Piepsen beginnen, wenn man sich außerhalb der Zonen begibt.
Auch Intervalle sind mit der Uhr möglich - entweder nach Zeit oder nach Distanz. Dazu stellt man einfach die gewünschte Einlaufzeit, die Zeit oder Distanz, die Pausendistanz oder -zeit, die Wiederholungen und die Cooldownzeit ein. Jedes Mal wenn eine neue Phase beginnt, piepst und vibriert die Uhr. Diese Funktion liebe ich, weil ich dadurch nicht dauernd auf die Uhr schauen muss.

Laufband

Um am Laufband zu laufen ist es beim ersten Mal notwendig, die Uhr auf den Laufschritt zu kalibrieren. Dafür sollte man ca 1 km auf dem Laufband laufen und die Aktivität beenden. Eine Anzeige erscheint, bei der die Distanz eingegeben werden muss. So merkt sich die Uh die jeweilige Schrittdauer und weiß, wie schnell man läuft. Nach jeder Einheit fragt die Uhr, ob die Distanz richtig ist und wird so nach Mal zu Mal genauer.

Triathlon

Leider hat die Uhr keine Triathlonfunktion, die es zulässt zwischen den Sportarten zu switchen. Ich hatte es bei den ersten Malen versucht immer in der Wechselzone die Aktivität zu beenden und eine neue zu beginnen. Jedoch kostete das nur Zeit, oft vergaß ich drauf und so wurde auch die Zeit in der Wechselzone nicht gemessen.
Nach einiger Zeit bin ich draufgekommen, dass es mit dem Freestyle Modus ganz gut klappt. Zwar stimmt der Puls beim Schwimmen nicht wirklich, weil das Wasser das Licht, das zur Messung verwendet wird, reflektiert, aber so kann man zumindest den gesamten Triathlon aufzeichnen. Eigentlich ist der Freestyle Modus für andere Sportarten. Dabei wird automatisch der Puls und GPS gemessen.
Trotzdem finde ich es sehr schade, dass eine Triathlonfunktion fehlt.

Plattform

Um eine Aktivität auszuwerten, steckt man die Uhr entweder an den PC an oder lädt sie mittels Bluetooth in die Handyapp hoch. Die Plattform Mysports ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Nachdem man sich einloggt, sieht man eine Übersicht seiner letzen Trainingseinheiten mit Datum, Distanz, Dauer und Pace. Wenn man eine Einheit auswählt sieht man zusätzlich noch Herzfrequenz, Kalorien, Höhe und die Schrittfrequenz. Desweiteren sieht man die genaue Strecke, die zurückgelegt wurde und eine Auflistung der einzelnen Kilometer, wie auch das Höhenprofil, die Herzfrequenz- und Geschwindigkeitskurve. Die Plattform ist auf jeden Fall sehr intuitiv und man findet sich sehr schnell gut zurecht.

Bänder

Bei der Uhr kann man ohne Probleme die Bänder tauschen. Bei den ersten Malen geht es zwar noch ein wenig streng, jedoch wird das von Mal zu Mal einfacher. Es gibt eine große Auswahl an Bändern, aus denen man wählen kann. Der Kostenpunkt liegt bei ca. 29 Euro.


Mit einem Preis von 299 Euro ist die Uhr Preis-Leistungstechnisch top. Man bedenke, wie viel eine Polar V800 oder eine Garmin 920xt kosten - diese haben zwar eine Triathlonfunktion, jedoch wird der Puls mittels Brustgurt gemessen.

Fazit

Ich muss sagen, dass ich ziemlich begeistert bin von der Uhr. Die Pulsmessung funktioniert perfekt, der nervige Brustgurt kann abgelegt werden und das GPS funktioniert einwandfrei und genau. Leider fehlt die Triathlonfunktion und auf die Schwimmaufzeichnung kann sich leider nicht ganz verlassen werden. Wer sich eine Polar V800 oder Garmin 920xt nicht leisten möchte, ist bei der TomTom Multi-Sport Cardio mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis gut aufgehoben.

Produkt: 4/5
Design: 4/5
Preis-Leistung: 5/5

Weitere Infos: https://www.tomtom.com/







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