Die Revanche beim Mostiman

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Wie viele von euch wissen, hatte ich ja noch eine Rechnung mit dem Triathlon-Saisonstart offen, weil der Linztriathlon ja leider von meinem Bike-Unfall überschattet wurde. Als zweite Chance wählte ich den Mostiman, weil er einerseits von Namen her witzig klingt und ich bisher nur Gutes gehört habe. Ich meldete mich für die Sprintdistanz, die sogenannte SUPAMAN Distanz, an und konnte es kaum erwarten bis es endlich so weit war und ich mich nach dem Sturz endlich wieder behaupten konnte.
Da ich leider seit einigen Wochen an der linken Wade verletzt bin, konnte ich seit dem Linztriathlon gar nicht laufen, was mir schwer im Magen lag. Aber antreten wollte ich unbedingt, weil ich auch wusste, dass das Bein beim Laufen nicht schmerzte, sondern erst danach.

Am Samstag war es endlich so weit und wir reisten ins Mostviertel an. Dort angekommen, war schon der GAUDIMAN (Kinder- und Jugendbewerbe) in vollem Gange. Philipp und ich holten unsere Startnummern und -sackerln ab und irgendwie war ich so gar nicht motiviert. Der Bewerb startete erst um 16:00, das ist leider eine Zeit, mit der ich mich nicht richtig wohl fühle, weil ich um diese Zeit meist müde und lustlos bin. So war es auch dieses Mal. Es war heiß, ich war müde und ich hatte irgendwie Angst vorm Radeln und vorm Laufen und da mir das Schwimmen auch nicht so liegt, war ich auch davon nicht unbedingt begeistert. ;)

Aber da wegen solchen Kindereien kein Aufgeben am Programm steht, machte ich mich fertig und schwomm ein. Um 16:00 starteten die Männer, somit auch Philipp, und um 16:05 war es für mich dann so weit. Ich schwamm um mein Leben und merkte leider erst nach einiger Zeit, dass ich ziemlich abgedriftet war und nicht die Ideallinie zur Boje geschwommen war. Das ist leider immer wieder das Problem, wenn der See zu wenig Sicht bietet und man einseitig atmet. Ich versuchte es wieder und wieder mit aufschauen, jedoch klappte es nicht ganz, weswegen ich nach über einem Drittel der Strecke entschied auf Brust umzusteigen. Trotz des Umstieges konnte ich mit den anderen Mädls mithalten bzw. sogar die eine oder andere überholen. Als ich wirklich kaputt aus dem Wasser stieg, konnte ich es kaum glauben. Ich hatte mich um über eine Minute zum Linztriathlon gesteigert und das trotz dem dauerenden Abdriften.

Der Weg zur Wechselzone ist relativ steil, dafür aber sehr schnell vorüber. In der Wechselzone fand ich mich gut zurecht und schon ging es weiter auf das Rad. Wir wurden gewarnt, dass es auf der Strecke gleich zu Beginn zwei sehr knackige Anstiege gab und eine 180°C Wende. Der Kurs musste 2x befahren werden. Der Anstieg war wirklich nicht ohne, aber zum Glück relativ schnell vorbei. Bergab ging es dann etwas weitläufiger, dafür aber sehr kurvig, das meine Angst wegen des letzten Bewerbes nicht besser machte. Aus dem Grund nahm ich das Tempo etwas raus, bremste früher ab und riskierte nichts. Die Wende bereitete mir schon auf dem Weg dorthin Sorgen, was sich dann dort auch bestätigte. Die Straße war nicht gerade breit und es musste gewendet werden. Vor mir lag schon eine Dame in der Wiese daneben, was die Sache nicht einfacher machte. Vorsichtshalber klippte ich aus dem Pedal, um auf alles vorbereitet zu sein. Zum Glück machte ich es auch, weil ich sonst entweder umgefallen wäre oder von der Straße abgekommen wäre. Nachdem ich wieder in Fahrt kam musste ich feststellen, wieviele Leute eigentlich Windschatten fuhren und wie respektlos und aggressiv viele Leute fahren. Eigentlich ist ja die Regel 10m Abstand zu befolgen und beim Überholen ein Abstand von 2m. Zwei mal wurde ich von einer Dame beim Überholen gestriffen, was mich fast von der Straße abbrachte und ein Mann, dessen Ego es anscheinend nicht verkraftete, fing immer, wenn ich ihn überholen wollte, zum angasen an.


Bei der zweiten Runde war der Anstieg nicht mehr ganz so schnell vorbei, weil die Beine auch schon müde waren. Vor der Wende hatte ich beim zweiten Mal noch mehr Angst und ich musste sogar kurz absteigen. Auch ein Motorradfahrer fuhr einfach in den Kurs und fing uns zum Anhupen an - wie man sieht, langweilig wird es einem beim Triathlon sicher nicht ;)

In der Wechselzone klappte alles wie am Schnürchen und ich rannte los. Es ging so steil bergab, dass ich nicht bremsen konnte und statt abzubiegen, mitten in die Streckenposten hineinlief. Sie lachten und gaben mir einen Schubs in die richtige Richtung. Ich bin wirklich schon sehr viele Strecken gelaufen, aber DIESE Strecke war die bisher Schlimmste! Zuerst ging es ca 200m auf Wiese steil bergauf, dann ca 1000m mit einer Wende auf der Straße entlang und dann ging diese Straße kurz ziemlich bergab und nach der nächsten Wende steil bergauf, bis man kurz vorm Ziel abbog und die nächste Runde wieder begann. Die Strecke musste 3x gelaufen werden. In der ersten Runde überholte mich Philipp, der schon in der letzten Runde war und auch gleich wieder weg war. Kurz darauf verlor ich meine Startnummer (die Startnummer hatte nicht wie üblicherweise vorgestanzte Löcher und die Löcher, die ich mit einem Messer machte, waren anscheinend zu groß) und musste kurz zurücklaufen, um sie aufzuheben. Nur was mache ich nun damit? Ich steckte sie in meinen Ausschnitt und lief weiter.
Die Sonne brannte runter, es hatte um die 35 Grad und ich wollte einfach nicht mehr laufen. Zum Glück meldete sich der Fuß nicht, aber ich merkte, dass ich schon lange kein Lauftraining mehr hatte. Ich quälte mich bis zum Zieleinlauf und gab wirklich alles, mehr ging an diesem Tag einfach nicht. Im Ziel angekommen war ich sehr enttäuscht, weil ich mein Ziel unter 1:20 angesetzt hatte und meine offizielle Zielzeit war 1:26. Jedoch konnte ich vorher nicht wissen, wie hügelig die Rad- und Laufstrecke war. Auch mein Fuß meldete sich natürlich und ich humpelte im Zielareal herum, in dem es eine wirklich tolle Verpflegung gab. Kurz vorm Auschecken sah ich mir die Ergebnislisten an und konnte es kaum glauben - ich wurde 3. in meiner Altersklasse. Juhuuuu :) Ich hüpfte und jubelte, ich freute mich wahnsinnig, weil es mir wirklich nicht gut ging, ich aber alles aus mir rausholte was ging.


Bei der Siegerehrung wurde mir ein toller Pokal im Stil des Mostviertels überreicht und ich war überglücklich. So ging ein zwiegespaltener Wettkampftag zu Ende und eins weiß ich - nächstes Jahr bin ich ziemlich sicher wieder dabei und dann bin ich auch besser vorbereitet :)

Weitere Infos und Fotos: http://www.mostiman.at/


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